Restless
Zwei Choreographen, zwei Uraufführungen, ein Tanzabend: Zum Auftakt der Spielzeit erarbeiten Tiago Manquinho und Olaf Schmidt in intensiver Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Ballettensembles zwei Choreographien unter dem Motto „Restless“.
„Restless“ lässt sich zunächst am einfachsten mit dem deutschen Wort „rastlos“ übersetzen. Der Ausdruck beschreibt den oft als qualvoll empfundenen Zustand der Ruhelosigkeit oder Unruhe – und dieses Gefühl kann ganz plötzlich eintreten. Manchmal genügt schon ein geringfügiger Anlass, und wir geraten aus der Balance, der Alltag gerät ins Stocken. Diese nervenzehrende innere Unruhe möchte man am liebsten gleich wieder loswerden.
Aber der Auslöser kann auch positiv sein: Man erlebt großes Glück oder hat eine große Idee, die man sogleich umsetzen will – sei es im Privaten oder beispielsweise mit Blick auf die Umwelt und Gesellschaft.
Insofern birgt diese Abweichung von der Norm durchaus innovatives Potenzial und scheint für unsere Entwicklung von unschätzbarem Wert zu sein. Haben wir das Herzklopfen erstmal überwunden, fühlt es sich wie eine große Befreiung an, wenn wir aus dieser schwierigen Phase der Rastlosigkeit auftauchen – und zu neuen Erkenntnissen gelangt sind.
Wie der Tanz dieses Spannungsfeld der Transformationen durchleben und sichtbar machen kann, das wird der gedankliche Ausgangspunkt für die beiden Tanzstücke sein jeweils geprägt durch verschiedene thematische Ansätze und zwei unterschiedliche choreographische Handschriften.
Verwendete Musiktitel:
Children of the Poppy Fields
Child in time - Deep Purple
On the Transmigration of Souls - John Adams
Black is the Sun - Steve Palmer
Shtetl (Ghetto Life) - John Zorn
Flanders Fields - The Tiger Lillies
Evening - Four Tet
Restless
Amour-Légende - Henry Torgue & Serge Houppin
String Quartett + Palladium - Karl Jenkins
Yesterday - Tom Waits
Fragile - Sting
Mad Rush - Philip Glass
La valse a mille temps - Jacques Brel
Both Sides now - Joni Mitchell
"Tanztheater ist eine offene Kunst."
"Restless kann viel mit Verzweiflung zu tun haben. Dafür findet Olaf Schmidt ebenso bezwingende Bilder wie für eine Art von Unruhe, die sich mit der Lust am Tanz des Lebens, am Leben als Tanz verbindet. Schmidt und Compagnie führen das in ihrem Assozialtons-Reigen auch mit Witz und immer wieder mit Zärtlichkeit vor."
"Jeder tanzt und kämpft hier für sich allein. Manquinho forder die zehn Tänzerinnen und Tänzer enorm. (...) Das ist fett, aber kommt doch nicht pathetisch daher." (LANDESZEITUNG, 18.09.2024)
Premiere
Premiere: Sonntag, 15.09.2024 um 15 Uhr
Spieldauer
ca. 1 Stunde 50 Minuten inkl. einer Pause